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Die Kaiserin – Kaiser, ledig, sucht…

Die Serie «Die Kaiserin» erzählt die Geschichte von Sisi neu, mit Mut, Wucht und Tiefgang.

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Die Kaiserin

Ein echter Wildfang: Elisabeth (Devrim Lingnau).

Julia Terjung | Netflix

Es vergeht gefühlt kaum ein Jahr, in dem nicht irgendwo eine Neuverfilmung der Liebesgeschichte von Kaiser Franz Joseph und der jungen Sisi an den Start geht. Die innigen Gefühle zwischen dem jungen Kaiser und dem Wildfang vom Lande sind offenbar ein Stoff, von dem man nicht genug bekommt.

Nun startet also auch Netflix eine «Sisi»-Adaption – die sich allerdings deutlich von bisherigen Verfilmungen abhebt. Der Sechsteiler stammt aus der Feder von Katharina Eyssen, die für Netflix schon die Miniserie «Zeit der Geheimnisse» (2019) schrieb. «Meine Zusammenarbeit mit Netflix war sehr gut, und wir wollten unbedingt wieder ein gemeinsames Projekt finden», sagt die 39-Jährige gegenüber TELE.

Netflix habe sich eine historische, weibliche Serie gewünscht, «und da landet man in seinen Überlegungen unweigerlich sehr schnell bei Sisi.» Eyssen, die selbst vom Starnberger See stammt (dort ist Sisi aufgewachsen), habe zuerst abgewinkt. «Aber dann bin ich gleich in der nächsten Nacht aufgewacht und dachte: Doch, das musst du machen!»

«Die Kaiserin» spannt sich über einen Zeitraum von wenigen Monaten – vom ersten Kennenlernen bis kurz nach der kaiserlichen Hochzeitsnacht. Eyssen: «Wir hätten auch zehn oder zwanzig Jahre abhandeln können, aber ich erzähle lieber in die Tiefe als in die Breite. Die Hauptfiguren brauchen Raum und genauso die spannenden Figuren um sie herum.»

Die Hauptrollen wurden bewusst mit unverbrauchten Gesichtern besetzt: Philip Froissant (28), der den Franz spielt, wurde direkt ab der Schauspielschule engagiert. Und Devrim Lingnau (24) sah man vor ihrer Rolle als Elisabeth etwa in der Martin-Suter-Verfilmung «Allmen und das Geheimnis der Erotik» (2021).

Auf die Rolle der Elisabeth hat sich Lingnau ein halbes Jahr lang vorbereitet. «Ich musste sehr viel lernen», erzählt sie TELE, «wir hatten Etikettentraining, wo wir übten, wie man sich damals benahm: Wer betritt zuerst den Raum, schaut man sich an oder nicht?»

Noch intensiver befasste sie sich mit der Figur der Elisabeth. «Ich musste verstehen, was die gesellschaftlichen Anforderungen an eine junge Frau waren: heiraten und Kinder kriegen. Doch was, wenn sie noch mehr vom Leben erwartet?»

Die junge Sisi ist selbstbestimmt und stolz. Sie weiss, was sie will – und vor allem, was sie nicht will. Als ihre Mutter wiederholt an ihr rumnörgelt, stellt sie klar: «Ich heisse Elisabeth!» Und mit dem Namen Sisi verschwinden auch sämtliche Erinnerungen an vergangene Verfilmungen aus den Köpfen des Publikums.

«Die Kaiserin» verzückt durch eine opulente Ausstattung. Vor allem die Kostüme von Gabriela Reumer sind ein Hingucker – eine Mischung aus historischer Korrektheit und modernem Touch. Auch die Kulisse ist eine Augenweide: Als Schloss Schönbrunn fungiert Schloss Weissenstein in Pommersfelden, und viele Szenen wurden in weiteren Barockschlössern Bayerns gedreht.

Was dem Ganzen die Krone aufsetzt, ist die Fülle starker Figuren. Allen voran Elisabeths Schwiegermutter, Erzherzogin Sophie (Melika Foroutan) und Franz’ missgünstiger Bruder Maximilian (Johannes Nussbaum). Ihre seelischen Abgründe lassen auf weitere Staffeln hoffen.

Katharina Eyssen, deren grosses Vorbild Peter Morgan («The Crown») ist, lächelt: «Ich bin so tief drin in der Geschichte, die Figuren erfüllen mich so sehr – ich könnte gerne noch ein bisschen weitererzählen, auf jeden Fall!»  

Die Kaiserin ★★★★★

Netflix | Dramaserie | 1. Staffel

Mit Devrim Lingnau, Philip Froissant, Melika Foroutan

D 2022, ab 29. September 2022

TELE
Simone ReichMehr erfahren
Von Simone Reich am 22. September 2022 - 20:09 Uhr